Zum Tod von Miguel Milá

„Finnland hat Alvar Aalto; Frankreich Charlotte Perriand und Jean Prouvé und Dänemark Arne Jacobsen. In Spanien hatten wir Miguel! Ja, Miguel Milá schrieb Geschichte, wie Design in unser Leben integriert wird und hat damit das Erbe des spanischen Designs fortsetzt. Obwohl seine Geschichte kurz und unaufdringlich sein mag, ist es an der Zeit, diejenigen zu ehren, deren Namen bereits Legende sind, die mit Talent und Hingabe die Designwelt maßgeblich beeinflusst haben. Wir werden Miguel sehr vermissen, nicht nur als Person, sondern auch wegen seinem Werk." so der spanische Designer Jaime Hayon zum Tod von Miguel Milá auf Instagram. Und es stimmt – Miguel Milá war ein Pionier des spanischen Industriedesigns, der die Designwelt und die spanische Moderne maßgeblich beeinflusst hat.

Miguel Milá wurde 1931 in Barcelona in eine aristokratische Familie geboren, die enge Verbindungen zur Kunstwelt pflegte. Sein Onkel Pedro Milá beauftragte Antoni Gaudí mit dem Bau der berühmten Casa Milá, auch bekannt als La Pedrera. Ende der 1950er Jahre begann Miguel Milá als Innenarchitekt im Architekturbüro seines Bruders Alfonso Milá zu arbeiten, das dieser gemeinsam mit Federico Correa führte. Die Zeiten von Wirtschaftskrisen und Inflation führten dazu, dass Miguel Milá  mit verschiedenen Werkstoffen zu experimentieren begann und es entstanden so erste Entwürfe für Leuchten und Möbel . Aufgrund der Materialknappheit wurden diese Entwürfe in Kleinauflagen in Handarbeit gefertigt und es kam nie zu einer Massenproduktion (heute werden die Leuchten von der spanischen Manufaktur Santa & Cole produziert).

 Trotz der damaligen widrigen Umstände gründete Miguel Milá zusammen mit zwei Freunden das Unternehmen Tramo für Design und Innenarchitektur. Dort wurden seine ersten Klassiker wie die Leuchten TMC und TMM entwickelt und realisiert. Gleichzeitig war er Mitbegründer der Initiative ADI-FAD, einem Netzwerk von Architekten und Designern, das sich zum Ziel gesetzt hatte, spanisches Design und Architektur international bekannt zu machen. Trotz seiner späteren Erfolge haben die Jahre der Krise und des Mangels Milás Philosophie nachhaltig geprägt, er selbst bezeichnete sich als vorindustriellen Designer. Für ihn war es immer wichtig, dass die Fertigungsverfahren und Materialien eine gewisse Fehlerkorrektur zulassen und ihm als Entwerfer ein hohes Maß an Kontrolle ermöglichen, wodurch der Arbeitsprozess sichtbar wird. Auch legte Miguel Milá großen Wert auf Nachhaltigkeit. Es sollten edle Materialien sein, die langlebig sind und mit Würde und Patina altern. In diesem Sinne ist sein ikonischster Entwurf die Leuchtenserie Cesta und Cestina zu verstehen, mit ihren Leuchtkörpern aus Opalglas und den Gestellen aus hochwertigem Kirschholz oder Edelstahl sind die Lampen fast für die Ewigkeit konzipiert.

1987 wurde Miguel Milá der spanische Nationale Designpreis verliehen und 2008 erhielt er den renommierten italienischen Designpreis Compasso d’Oro für sein Lebenswerk. In der Zwischenzeit wechselte sein Schaffen zwischen Innenarchitektur, Ausstellungsdesign und der Möblierung öffentlicher Außenbereiche. In den letzten Jahren arbeitete er eng mit seinem Sohn Gonzalo zusammen. Sein nächster großer Wunsch war es jedoch, ein Auto zu entwerfen. Ob ihm das gelungen ist, wissen wir nicht – wir hätten es ihm jedoch sehr gewünscht.

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