Fünfzig Jahre nach Entwurf: Gubi stellt Möbel von Gabriella Crespi erstmals in Serie her.

Gabriella Crespi wurde 1922 – also vor 100 Jahren – in Saronno bei Mailand geboren. Nach Studien am Politecnico di Milano und an der Accademia di belle arti di Brera – ebenfalls in Mailand, begann sie Ende der 1950er Jahre ihre Tätigkeit als Designerin. Mit ihrem Stil, der moderne Sachlichkeit und schwelgerische Opulenz gekonnt verschmelzen lässt, fand sie schon bald Anklang bei der internationalen High Society. Anfang der 1960er Jahre entwarf sie erstmals Einrichtungsobjekte und Dekorationsgegenstände für Dior Interieur und begann damit eine rund zwanzigjährige Zusammenarbeit mit dem berühmten Modehaus.

Crespis wohl produktivste Phase waren die 1970er Jahre. In dieser Zeit entstanden ihre bekanntesten Entwürfe: der Z-Tisch – benannt nach der charakteristischen Form seiner Beine – die pilzförmige, an Tiffanylampen erinnernde Leuchte Fungo, der altarartige Tisch Ara und der monolithische Messingschrank Menhir. Berühmt ist sie zudem für ihre vier sogenannten Plurimo Kollektionen, die zwischen 1970 und 1983 entstanden und für die Crespi teilweise mit ihrer Tochter Elisabetta zusammenarbeitete. Hergestellt wurden Crespis Entwürfe fast immer in handwerklich gefertigten Kleinserien. Hierfür kooperierte sie mit einer kleinen Anzahl ausgesuchter Kunsthandwerker. Zu den stolzen Besitzern ihrer glamourösen Objekte zählten unter anderen Grace Kelly, Audrey Hepburn und Gunter Sachs.

1987 setzte sich Gabriella Crespi zur Ruhe und begab sich auf eine spirituelle Reise, die sie in den indischen Teil des Himalaya führte. Dort folgte sie dem Guru Shri Muniraji und blieb fast zwanzig Jahre. Ihre Eindrücke und Erlebnisse aus Indien fasste sie in dem Buch Ricerca di Infinito Himalaya zusammen, das sie 2007 nach ihrer Rückkehr nach Italien veröffentlichte.

In der Folgezeit war Crespi – nun bereits deutlich über achtzig Jahre alt – wieder als Designerin tätig. So gestaltete sie 2008 in Kooperation mit Stella McCartney eine Schmuckkollektion und entwarf 2015 unter dem Titel New Bronze Age erneut eine Kollektion von Einrichtungsgegenständen. 2011 wurde im Mailänder Palazzo Reale eine Retrospektive ihres Werks gezeigt; im Folgejahr eröffnete – ebenfalls in Mailand – das von ihrer Tochter Elisabetta geführte Archiv ihrer Arbeiten. Gabriella Crespi starb 2017 in Mailand.

Die nun von Gubi angebotene Serie Bohemian 72 umfasst einen Sessel, ein dreisitziges Sofa und eine Ottomane sowie eine Bodenleuchte. Das dominierende Material dieser vier Objekte, die Gabriella Crespi allesamt 1972 entworfen hat, ist Rattan. Dieses Naturmaterial fügt sich besonders gut ein in den von Crespi angestrebten Ausdruck von Wärme und Natürlichkeit. Ihr Ziel war es mit ihren Einrichtungsobjekten ein „Haus der Sonne“ zu erschaffen, das von Licht und Wärme durchströmt ist und in dem Innen- und Außenraum fließend ineinander übergehen. Tatsächlich lässt das Material Rattan auch an Gartenmöbel denken und die Objekte der Serie Bohemian 72 eignen sich sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich. Dem Regen sollten sie allerdings nicht ausgesetzt werden.

Die drei Sitzmöbel ruhen jeweils auf Basen, die aus mehreren Ringen starker Rattantriebe gestapelt sind. Um diese Form zu erreichen, werden die Triebe mit Dampf behandelt und von Hand um eigens angefertigte Formen gebogen. Besonders elegant löste Crespi die Einbindung der Rückenlehnen bei Sessel und Sofa. Hierzu weist jede zweite Lage der Rattanbasis an der Rückenseite des Möbelstücks eine Ausformung auf. Diese Ausformungen bilden die Stütze für das Rückenpolster. Die Bodenleuchte ist hingegen aus schlankeren Rattantrieben gefertigt, die zudem überwiegend vertikal angeordnet sind. Einige wenige horizontale Ringe umfassen die Einschnürung der birnenförmigen Leuchte, die von einem Messingdeckel bekrönt wird. Ein besonderer Clou der Bodenleuchte ist das Lichtspiel, das das zwischen den einzelnen Rattantrieben hervordringende Licht auf den umgebenden Boden wirft und somit auch nach Einbruch der Dunkelheit an den lichtdurchfluteten Eindruck von Crespis „Haus der Sonne“ gemahnt.

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